Wie neueBehandlungsmethoden helfen, die Return to Sport-Zeit zu verkürzen.
Jeden Normalbürger und jede Sportlerin erwischt einmal der Verletzungsteufel, oder eine Operation ist bei langanhaltenden Beschwerden unvermeidlich. „Dann heißt es nach der Behandlung gut zu regenerieren und Muskeln und Gelenke richtig zu aktivieren, um rasch eine Rückkehr in den Sport beziehungsweise auf das alte Belastungsniveau zu erreichen“, sagt der Chirurg und Sportarzt Bernd Hiller. In der Sportmed Plus-Praxis in Salzburg hilft dabei eine altbewährte Methode und seit kurzem eine Technik, die in der Raumfahrt entwickelt wurde.
Gute Ergebnisse erzielt das sogenannte Game-Ready-System. Ein tragbares Gerät mit speziellen Manschetten, durch die mit Druck Eiswasser gepumpt wird. Das kühlt nicht nur sondern komprimiert auch die Muskeln. „Der Nutzen der Kälte- und Kompressionstherapie ist für die Patienten unmittelbar spürbar“, erklärt Hiller. „Schwellungen werden verringert, indem überschüssige Gewebsflüssigkeiten verdrängt werden, Gewebsschäden verringert und Muskelschmerzen reduziert.“
Müde Füße wieder munter
Neu im Angebot bei Sportmed Plus ist eine Vakuum-Röhre. Durch einen künstlich erzeugten Unterdruck werden bei der Intermittierende Vakuumtherapie die Gefäße abwechselnd geweitet und komprimiert. Das macht, sozusagen, müde Füße wieder munter, regt die Durchblutung an und verkürzt die Return-to-play-Zeit – laut Hersteller sogar um bis zu 20 Prozent.
Bei der Regeneration im Spitzensport ist das Gerät schon länger im Einsatz. Im Eishockey, oder im Fußball. Spieler von Bayer Leverkusen, Paris St. Germain oder Manchester City schwören zum Beispiel auf den heilsamen Unterdruck. „Wir sind jetzt gespannt, wie unsere Patientinnen und Patienten darauf ansprechen“, sagt Hiller. „Es wirken ähnliche Effekte auf den Körper wie bei einer Lymphdrainage, nur dass man nicht angegriffen wird. Studien deuten darauf hin, dass Sportler durch die Therapie auch ihre körperliche Konstitution länger erhalten können, wenn ein Training noch nicht möglich ist.“
„Im Moment der Behandlung spürt man nicht so viel“, erzählt Dejan Radovanovic vom FC Puch, der sich von einer starken Belastung erholt. „Aber etwas später habe ich mich schon besser gefühlt.“ Der Andrang auf die Röhre war jedenfalls groß: Bereits in den ersten Tagen gaben sich Kicker vom SV Grödig oder aus Kuchl die Klinke der Sportmed Plus-Praxis in die Hand.
Hiller will auch ein Augenmerk auf den Nutzen für weniger sportliche Patienten legen. Die Technik dient auch zur Kräftigung des Bindegewebes, zur Straffung des Gewebes und fördert die Durchblutung. Die Therapieform hat ihren Ursprung in der Weltraummedizin, wo sich die Astronauten bei fehlender Erdanziehungskraft alle zehn Stunden einer ähnlichen Unterdruckanwendung unterziehen müssen, um Komplikationen mit Durchblutung und Blutdruck zu vermeiden.